Sport bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Bewegung tut gut!
Bewegung ist Medizin – auch bei einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Sport stärkt nicht nur deinen Körper, sondern kann auch deine Psyche positiv beeinflussen und dein Wohlbefinden im Alltag verbessern. Dabei musst du natürlich auf dein aktuelles Befinden Rücksicht nehmen.
Warum Sport bei CED so wichtig ist
- Stärkung des Immunsystems: Moderate Bewegung kann helfen, Entzündungsprozesse im Körper günstig zu beeinflussen.
- Erhalt von Muskelkraft und Knochengesundheit: Besonders bei längerer Cortisontherapie schützt Sport vor Knochenschwund (Osteoporose).
- Stressreduktion: Stress wird häufig als Schubauslöser vermutet. Sport kann helfen, Stress abzubauen.
- Steigerung der Lebensqualität: Viele Patient:innen berichten, dass sie sich durch regelmäßige Bewegung fitter und ausgeglichener fühlen.
- Verbesserung der Darmfunktion: Sanfte Bewegung unterstützt eine gesunde Verdauung.
- Besseres Körpergefühl: Sport steigert dein Selbstbewusstsein und hilft dir, dich trotz Krankheit fit und lebendig zu fühlen.
Eckpunkte: Darauf solltest du achten
- Dein Körper gibt das Tempo vor: Höre auf deine Tagesform. In akuten Schüben ist Schonung wichtiger.
- Moderate Belastung wählen: Ausdauersportarten wie Walking, Radfahren oder Schwimmen sind ideal.
- Individuelle Anpassung: Stärke und Dauer der Belastung sollten sich an deinem Gesundheitszustand orientieren.
- Langsam steigern: Überfordere dich nicht. Eine langsame Steigerung ist nachhaltiger.
- Pausen einplanen: Erholungsphasen sind genauso wichtig wie die Bewegung selbst.
- Achte auf Hydration und Ernährung: Gerade bei Durchfällen oder bei Sport im Freien (Sommerhitze) ist ausreichend Trinken wichtig.
Sportarten, die sich bei CED besonders eignen
- Ausdauersportarten: Spazierengehen, Walking, Radfahren, Schwimmen und moderates Joggen sind ideal.
- Yoga und Pilates: Sanfte Dehn- und Kräftigungsübungen fördern Beweglichkeit und Entspannung.
- Krafttraining: In moderater Form wichtig für Muskel- und Knochengesundheit – am besten unter fachlicher Anleitung.
- Entspannungstechniken: Qigong, Tai-Chi oder Atemübungen können helfen, Körper und Geist in Balance zu bringen.
- Teamsportarten: Wenn du dich gut fühlst, können Teamsportarten auch eine tolle Möglichkeit für soziale Kontakte und Freude an Bewegung sein.
Wichtig: Sportarten mit hoher Stoßbelastung (z.B. Kampfsportarten, Marathonlauf) oder sehr intensivem Training solltest du nur nach Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin in dein Programm aufnehmen.
Sport in Remission vs. Sport im Schub
In Remission: Du kannst meist dein Training individuell ausbauen und dich fordern, ohne die Krankheit zu verschlechtern.
Im Schub: Schonung und ruhige Bewegungseinheiten (z.B. sanftes Dehnen oder kurze Spaziergänge) sind besser geeignet.
Wichtige Tipps für den Start
- Lass dich ärztlich beraten, bevor du ein neues Trainingsprogramm beginnst.
- Setze dir realistische Ziele: kleine Schritte bringen dich weiter als Perfektionismus.
- Suche dir eine Sportart, die dir wirklich Spaß macht – das motiviert dauerhaft!
- Tausche dich mit anderen Betroffenen aus – z.B. in der ÖMCCV-Facebookgruppe!
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