Diagnose einer CED

Wie erfolgt die Diagnosestellung? Medizinische Vorgeschichte, Laboruntersuchungen, bildgebende Diagnostik …

Die Diagnose einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung (CED) ist nicht immer einfach. Oft gleichen die Symptome in der ersten Manifestation denen anderer Erkrankungen. Um Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa festzustellen, stehen eine Reihe von Diagnoseverfahren zur Verfügung. Üblicherweise erfolgt diese in drei Schritten…

Gerade im Frühstadium der Krankheit ist die Diagnosestellung für den Arzt manchmal schwierig. Betroffene können eine CED Diagnose unterstützen, indem sie mit ihm über ihre Beobachtungen und Beschwerden sprechen und diese genau beschreiben. Empfehlenswert ist in jedem Fall, einen erfahrenen Spezialisten (Gastroenterologen/in bzw. Internist/in) aufzusuchen.

Die folgenden Schritte des Diagnoseprozesses sollen einen Überblick über die am häufigsten angewandten Untersuchungsmethoden bei Verdacht auf Morbus Crohn und Colitis ulcerosa geben.

Bei gewissen Untersuchungen ist es notwendig, dass der Darm vorab komplett gereinigt wird. Ein sauberer Darm ist für eine genaue Diagnosestellung sehr wichtig.

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SCHRITT 1 – die Anamnese / körperliche Untersuchung

WICHTIG: eine gute Diagnosestellung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese!
In diesem ersten Behandlungsgespräch sollten sämtliche Beschwerden offen und ehrlich besprochen werden. Wichtig dabei ist es, auf die Beschwerden genau einzugehen, um so den Verlauf der bisherigen Erkrankung gut abzubilden.

Hierbei richtet sich der Fokus vor allem auf

  • das allgemeine Wohlbefinden,
  • das körperliche Befinden im Bezug auf die Darmerkrankung,
  • die Dauer der Beschwerden, die Häufigkeit der Stuhlgänge und die Konsistenz der Ausscheidung,
  • Blutbeimengungen und Schmerzen beim Stuhlgang,
  • aber auch weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen, Hautveränderungen oder Augenentzündungen sollen dokumentiert werden, sodass der Verlauf der chronischen Erkrankung in Folge gut nachvollziehbar ist.

Zusätzlich zur Anamnese wird auch eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Dabei tastet der Arzt/die Ärztin den Bauch ab. Häufig spürt man hierbei einen Widerstand im rechten Unterbauch. Drückt man auf diesen Bereich, kann dies für den/die Patienten/in unangenehm oder schmerzhaft sein. Ursache für diesen Widerstand ist meist der letzte Teil des Dünndarms (terminales Ileum), der beispielsweise bei vielen PatientInnen mit Morbus Crohn entzündet ist.


SCHRITT 2 – Laboruntersuchungen

Um eine Chronisch Entzündliche Darmerkrankung (CED) festzustellen oder im Krankheitsverlauf beurteilen zu können, werden im Rahmen der Diagnostik auch Blutuntersuchungen und Stuhlproben durchgeführt.

Labor Blut:
Mittels Blutbild kann festgestellt werden wie stark der Entzündungsprozess ist und ob der Patient an Mangelerscheinungen leidet. Bei einer starken Entzündung sind häufig die Werte für die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP) erhöht. Außerdem vermehren sich die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Häufig kann sich eine Chronisch Entzündliche Darmerkrankung (CED) auch durch Mangelerscheinungen äußern. Daher sollten Werte wie Vitamin B12,  Vitamin D, Folsäure, Beta-Carotin, Eisen, Ferritin, Kalzium, Zink und Albumin bestimmt werden. Zusätzlich sollten die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Blutplättchen (Thrombozyten) und der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin) bestimmt werden.

Hat der Arzt/die Ärztin den Verdacht, dass andere Organe von der Entzündung betroffen sind, ordnet er/sie entsprechende Blutuntersuchungen an, z. B. eine Bestimmung der Nierenwerte oder der Schilddrüsenwerte.

Labor Stuhl:
Da auch Bakterieninfektionen des Darmes Durchfall und Bauchschmerzen auslösen können, sollte der Stuhl des Patienten/der Patientin auf Bakterien untersucht werden, um eine bakterielle Infektion mittels Stuhlkulturen auszuschließen.

Mittels fäkalem Calprotectin lässt sich zusätzlich gut abbilden, wie ausgeprägt die entzündliche Aktivität direkt im Darm ist.


SCHRITT 3 – bildgebende Verfahren

Zusätzlich zu den Laboruntersuchungen können diagnostische Maßnahmen herangezogen werden, die mittels Bildgebung das Vorhandensein bzw. Ausmaß der Entzündung sichtbar machen.

Die wichtigsten Methoden sind: