Den eigenen Körper besser verstehen
Jeder Darm reagiert anders. Was dem einen guttut, kann bei der anderen Beschwerden auslösen. Ein Ernährungstagebuch hilft dir, genau das herauszufinden – individuell, alltagstauglich und effektiv.
Warum ein Ernährungstagebuch?
Ein Ernährungstagebuch macht Zusammenhänge zwischen Essen, Verdauung und Beschwerden sichtbar. Es hilft dir, Unverträglichkeiten besser zu erkennen und gemeinsam mit deinem Behandlungsteam gezielt daran zu arbeiten. Studien zeigen: Patient:innen mit CED, die aktiv mitdokumentieren, fühlen sich sicherer in ihrer Ernährung und besser informiert für Arztgespräche
Tipps für dein Ernährungstagebuch bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
Ein Ernährungstagebuch kann dir helfen, Zusammenhänge zwischen deinem Essen, deinem Befinden und deiner Erkrankung besser zu verstehen. Damit es dir wirklich nützt, ist es wichtig, regelmäßig und möglichst genau zu dokumentieren. Hier ein paar Tipps, worauf du achten solltest und was du dir notieren solltest:
Was, wann und wie?
Notiere, was du gegessen und getrunken hast – möglichst genau. Schreib auch dazu, wann du gegessen hast und unter welchen Umständen: Warst du entspannt? Hattest du Stress? Warst du unterwegs oder zu Hause?
Wie ging’s dir danach?
Halte fest, wie du dich nach dem Essen gefühlt hast: Gab es Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe, Übelkeit oder Durchfall? Auch Stuhlgang – Häufigkeit, Konsistenz und besondere Auffälligkeiten – sind wichtige Hinweise.
Was war sonst noch los?
Manchmal hat der Darm auch auf Dinge reagiert, die gar nichts mit dem Essen zu tun haben: Stress, emotionale Belastungen oder Schlafmangel können ebenfalls Beschwerden auslösen. Notiere auch solche Einflüsse, damit du ein vollständigeres Bild bekommst.
Unser Tipp
Teste verdächtige Lebensmittel gezielt, z. B. durch temporären Verzicht (Eliminationsprinzip) – aber bitte nicht dauerhaft ohne ärztliche Rücksprache. Ein Ernährungstagebuch unterstützt dich dabei, Muster zu erkennen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Quellenangabe
Levine, A., Rhodes, J. M., Lindsay, J. O., Abreu, M. T., Kamm, M. A., Gibson, P. R., … & Willet, W. (2020). Diet, microbiome and inflammatory bowel disease. Journal of Crohn’s and Colitis, 14(12), 1714–1722. https://doi.org/10.1093/ecco-jcc/jjaa170
