CED in der Partnerschaft – gemeinsam stark trotz Krankheit
Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können eine Partnerschaft herausfordern – aber auch stärken. Wie Paare mit CED liebevoll und offen durch schwierige Zeiten gehen können, erfährst du hier.
Mein Partner hat nie gezögert, mich bei Arztbesuchen zu begleiten oder mir den Rücken freizuhalten, wenn es mir schlecht ging. Das hat unsere Beziehung noch stärker gemacht.
Anna, 34, Colitis ulcerosa
Partnerschaft und Sexualität bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Eine chronische Erkrankung betrifft nie nur den Einzelnen – auch die Beziehung kann stark mitbetroffen sein. Menschen mit CED erleben im Alltag viele Einschränkungen, die das gemeinsame Leben mit dem Partner oder der Partnerin beeinflussen können: Ein geplanter Urlaub fällt wegen eines Schubs ins Wasser, romantische Restaurantbesuche werden durch häufige WC-Gänge unterbrochen, oder die Betreuung der Kinder muss kurzfristig neu organisiert werden.
Gerade in akuten Krankheitsphasen stehen viele Paare unter zusätzlichem Druck. Doch Studien zeigen: Die Belastung wird oft von den Betroffenen selbst als stärker empfunden als von ihren Partner:innen. Viele berichten sogar, dass sie durch die Herausforderungen enger zusammengewachsen sind und sich gegenseitig besser verstehen als zuvor.
Nähe, Sexualität und Offenheit
Sexualität bleibt trotz CED möglich und erfüllend – besonders in beschwerdefreien Phasen. Selbst in aktiven Schüben ist Geschlechtsverkehr medizinisch meist unbedenklich, solange keine akuten Beschwerden wie Schmerzen oder Fisteln im Genitalbereich vorliegen.
Doch wie man sich in dieser Zeit fühlt, spielt eine entscheidende Rolle. Körperliche Nähe kann als unangenehm empfunden werden – was völlig in Ordnung ist. Wichtig ist hier vor allem eines: offene Kommunikation. Wer ehrlich über Ängste, Unwohlsein oder Grenzen spricht, gibt der Partnerschaft die Chance, liebevoll und verständnisvoll mit der Situation umzugehen.
Körperliche Beschwerden, die beeinflussen können:
- Fisteln oder Abszesse im Anal- oder Genitalbereich
- Bauchschmerzen, Blähungen oder ständiger Stuhldrang
- Psychische Belastungen, die das Lustempfinden mindern
CED und Partnersuche – keine einfache, aber lohnenswerte Aufgabe
Singles mit CED stehen oft vor besonderen Herausforderungen. Wer sich krank fühlt, zieht sich eher zurück – soziale Kontakte und die Lust auf neue Begegnungen bleiben auf der Strecke. Auch Selbstzweifel können das Selbstwertgefühl beeinflussen.
Doch viele berichten: Ehrlichkeit von Anfang an wirkt befreiend. Wer authentisch über die eigene Erkrankung spricht, erleichtert es dem Gegenüber, empathisch und offen zu reagieren. So entstehen oft tiefere, ehrlichere Beziehungen als gedacht.
Verhütung bei CED – was beachten?
Ein besonderes Augenmerk gilt der Pille: Da sie über den Darm aufgenommen wird, kann ihre Wirkung bei starkem Durchfall beeinträchtigt sein. In aktiven Krankheitsphasen sollte daher zusätzlich mit Kondomen verhütet werden. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Eingriffe wie eine Darmresektion können die Wirksamkeit beeinflussen.
Sprich in solchen Fällen mit:
- deiner Gastroenterologin / deinem Gastroenterologen
- deiner CED-Nurse
- oder deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen
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