Stuhldringlichkeit bei CED
Stuhldringlichkeit: Ein plötzlicher, sehr starker Stuhldrang, der den sofortigen Gang zur Toilette notwendig macht, kann für viele Betroffene von Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) besonders belastend sein. Vor allem Patient:innen, welche an Colitis ulcerosa leiden, nehmen diesen schwer zu kontrollierenden Stuhldrang als häufiges Symptom ihrer Erkrankung wahr, aber auch Morbus Crohn-Patient:innen können davon betroffen sein. Dieser “imperative” – also nicht, bis schwer zu kontrollierende – Stuhldrang stellt eine erhebliche Belastung im Alltag der betroffenen Personen dar.
Stuhldringlichkeit wird häufig unterschätzt!
Obwohl es ein besonders belastendes Symptom für CED-Betroffene ist, wird Stuhldringlichkeit noch zu häufig vom ärztlichen Fachpersonal unterschätzt. Das bestätigen die Ergebnisse einer länderübergreifenden Umfrage aus dem Jahr 2023, die in Europa und den USA durchgeführt wurde.
Die meisten Patient:innen mit CED empfinden Stuhldringlichkeit – neben Durchfall und erhöhter Stuhlfrequenz – als eines der drei belastendsten Symptome. Nur 9 % der Ärzt:innen sehen dies genauso. 74 % der Betroffenen wünschen sich, das Thema häufiger mit Fachpersonal zu besprechen. [1]
Lasst uns darüber sprechen!
Tabuthema überwinden!
Die Erhebung von Stuhldringlichkeit in Studien soll künftig dazu beitragen, dass zum einen mehr Verständnis für die Symptome für Stuhldringlichkeit bei CED-Betroffenen seitens des medizinischen Fachpersonals geschaffen wird und zum anderen Behandlungsmöglichkeiten dahingehend vorangetrieben werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass man im Gespräch mit ärztlichem und pflegerischem Fachpersonal auf die Stuhldringlichkeit aufmerksam macht, denn nur so kann geholfen werden!
Stuhldringlichkeit: Auswirkungen im Alltag
Wenn die Angst zur Isolation führt…
Stuhldringlichkeit stellt eine erhebliche Belastung im Alltag von CED-Betroffenen dar. Die Furcht vor dem nicht aufzuhaltenden Stuhlgang bleibt leider nicht ohne Konsequenzen: Viele Betroffene verzichten auf Sport, soziale Events oder berufliche Aktivitäten. In schweren Fällen kann Stuhldringlichkeit sogar das Risiko für Depressionen oder Angststörungen erhöhen. [2]
Höschen, Einlagen und Co. im Alltag
Mehr als ein Drittel der befragten Patient:innen gaben im Rahmen der CONFIDE-Studie an, dass sie mindestens 1x pro Woche Schutzeinlagen oder ähnliche Hilfsmittel tragen, aus Angst sich in die Hose zu machen. Ein Drittel aller Befragten kann den Stuhl nicht länger als 5 Minuten zurückhalten, bevor es in die Hose geht. In schlimmen Fällen kann der Stuhl maximal 30 Sekunden zurückgehalten werden! [1]
Quellenangabe
[1] Travis, Simon et al.: The Communicating Needs and Features of IBD Experiences (CONFIDE) Study: US and European Patient and Health Care Professional Perceptions of the Experience and Impact of Symptoms of Moderate-to-Severe Ulcerative Colitis, Inflammatory Bowel Diseases 2023; izad142. https://doi.org/10.1093/ibd/izad142#
[2] Sninsky, Jared A et al.: Urgency and Its Association With Quality of Life and Clinical Outcomes in Patients With Ulcerative Colitis, The American Journal of Gastroenterology 2022; 117: 769-776. https://
doi.org/10.14309/ajg.0000000000001685


Hinweis:
Die Inhalte zum Thema „Stuhldringlichkeit bei CED“ wurden in Zusammenarbeit mit Eli Lilly Ges.m.b.H erstellt.
11-2024