Hallo, mein Name ist Yvonne. Ich bin 33 Jahre alt und seit 6 Jahren begleitet mich mein Morbus Crohn. Inzwischen kann ich gut damit leben, aber das war nicht immer so. Ich habe einen langen Leidensweg hinter mir. Angefangen hat alles mit Bauchkrämpfen und Durchfall. Beim Gastro wurde mir dann nach einer Darmspiegelung und Biopsieprobe mitgeteilt das ich an Morbus Crohn leide. Irgendwann war es so schlimm, das ich ins MRT musste. Dort sah der Arzt das mein Terminales Illeum (Übergang vom Dünn- zum Dickdarm) stark entzündet war. Er sagte mir, das ich innerhalb der nächsten 10 Jahre bestimmt operiert werden muss. Tja…. Ich landete genau 3 Monate später als Notfall in der Klinik. Ein Abszess am Darm war geplatzt und hatte mir schon meine gesamte Bauchhöhle mit entzündet. Der damalige Chirurg sagte, wenn ich einen Tag später gekommen wäre, wäre ich daran verstorben. Mir wurde das Illeum, ca. 25 cm Darm und der Blinddarm entfernt. Ich lag 10 Tage in der Klinik. Als ich nach Hause entlassen werden sollte, war leider wieder Personalmangel. Darum musste ich mir meine Klammern von der Op Wunde auf einer anderen Station ziehen lassen. Normal sollte nur jede 2. Klammer gezogen werden, aber so wurden leider alle Klammern entfernt, was dann am Ende dazu führte, das sich mein Schnitt wieder öffnete. Also musste ich wieder ins Krankenhaus. Dort wurde ich nochmal neu operiert und die Wunde wurde nochmal genäht. Leider hat es nicht geholfen, denn es hat sich nur die Haut verschlossen und ich habe bis heute noch eine 7 cm große Hernie. Danach wurde ich auf Humira eingestellt, was mir auch 1,5 Jahre gut half, doch dann ließ die Wirkung nach. Ich muss gestehen, das ich zu der Zeit echt ein Tief hatte und ließ dann erst mal sämtliche Medikamente weg. Irgendwie hab ich mich mit den Schmerzen arrangiert und damit gelebt. Ich wusste ja wo sie herkommen. Das war allerdings ein böser Fehler von mir, denn in der Zeit haben sich ein großer Abszess und 3 Fisteln am After gebildet. Also wurde ich letzes Jahr wieder operiert. Mir wurden 3 Drainagen gelegt. Die Anfangszeit nach der Op war echt die Hölle, aber auch das habe ich überstanden. Jetzt arbeite ich ganz engmaschig mit allen möglichen Ärzten zusammen. Ich bekomme jetzt Remsima, alle 8 Wochen als Infusion und seitdem geht es mir wieder gut. Zumindest vom Darm her. Der nächste Schritt ist, die Drainagen wieder los zu werden, denn sie stören mich sehr. Aber wenn es gut läuft, kann ich bald die erste entfernen lassen. Wenn alles erfolgreich zu heilt, folgt dann mein vorerst hoffentlich letzter Schritt. Die Bauch Op, wo mir ein Netz eingesetzt werden soll. Das alles wird allerdings noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen, aber ich bleibe optimistisch und gehe Schritt für Schritt weiter. Inzwischen habe ich meinen MC akzeptiert und zeige auch der Außenwelt, das es ok ist mit der Krankheit zu leben. Viele sind davon überrascht und wundern sich das ich dennoch so fröhlich bin. Mein Geheimnis: Man hat die Wahl wie man mit der Krankheit leben möchte. Ich kann alles als schlecht empfinden, oder ich kämpfe und verliere meine Ziele nicht aus den Augen. Aber bitte mit einem Lächeln. Bleibt stark, weint wenn es nötig ist, nehmt euch eine Auszeit, auch das gehört alles dazu, aber gebt niemals auf. 💪