Fotografin Barbara Wirl holte unsere TeilnehmerInnen vor die Kamera

Es war ein wunderschöner Herbsttag im September 2020. In einem Fotostudio im 18. Wiener Gemeindebezirk erlebten wir lustige, aufschlussreiche und emotionale Momente. Es ist schon ein besonderer Moment, wenn man Menschen bei dem großen Schritt begleitet, ihre chronische Erkrankung sichtbar zu machen. Und Barbara Wirl hat es geschafft, genau diesen Moment für uns alle einzufangen und unvergesslich zu machen.

Für viele Teilnehmer/-innen von #makeitvisible war es das erste Mal, dass sie professionell geshootet wurden. Dementsprechend groß war die Aufregung. Das Organisationsteam hatte für einen exakten Ablaufplan, viel Frischluft und Desinfektionsmittel gesorgt. Das war wichtig und notwendig, denn wir befanden uns mitten in der Covid-19-Pandemie.

Doch an diesem Tag waren die Ängste und Sorgen rund um Covid-19 schnell vergessen. Im Mittelpunkt standen großartige Menschen und ihre besonderen Geschichten. Die bezaubernde Visagistin Stephanie (via Instagram @diebestesten) sorgte für das gewünschte Make-up – ein großes Danke dafür!

Die Stimmung war einzigartig. Es wurde viel geplaudert, gelacht und auch geweint. Denn es wurde offen und authentisch über das Leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gesprochen. Da gibt es Höhen und Tiefen, Schicksalsschläge und Glücksmomente, Wut und Freude – sie liegen oft ganz nah beieinander.

„Ein Leben wie in der Achterbahn“, sagte eine der Betroffenen – ja, das trifft es auf den Punkt. Das ist der Alltag mit einer chronischen Erkrankung, für viele da draußen unvorstellbar. Umso wichtiger war es den Beteiligten, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ein „Gesicht“ zu geben und die Erkrankung sichtbar zu machen. Mit Narbe oder ohne, schlank oder mollig, mit Beutelchen oder Tattoo – Bauch ist nicht gleich Bauch. Und dennoch ist jeder dieser Bäuche tapfer und wunderschön und hat eine Geschichte zu erzählen.

Ein herzliches Dankeschön möchten wir vor allem der Fotografin Barbara Wirl (wirlphoto.at) aussprechen. Sie hat die Idee zu #maketivisible von Beginn an unterstützt und sich mit viel Herz und Engagement in das Projekt eingebracht. Und sie hat mit viel Witz, Humor und guter Laune den Tag für viele von uns unvergesslich gemacht.

„Ich finde es wichtig zu zeigen, dass jeder Mensch schön ist und perfekt ist und speziell ist. Wir bekommen so viel gefiltertes Material, so viel einheitliche Nasen, Bäuche, Haare, dass ich das Bedürfnis habe zu zeigen: wir sind alle anders. Und das macht uns wunderschön!“
Barbara Wirl / Fotografin

 

Alle Fotos zur Kampagne #makeitivisible findest du auch auf dem Instagram Account des CED-Kompass HIER!

Barbara Wirl, geboren 1977, promovierte Chemikerin und Bäckermeisterin, hat 2014 ihre große Leidenschaft zum Beruf gemacht und wurde Berufsfotografin. Die lebenslustige Wienerin beschäftigt sich intensiv mit den zahlreichen Facetten menschlicher Emotionen und mit der Natur. Ihre Faszination für liebevolle Details spiegelt sich in ihrer Arbeitsweise und ihren Fotos wider.
www.wirlphoto.at