Wissen, was dir zusteht – deine Rechte als CED-Patient:in

Wer mit einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa lebt, hat oft viele Kontakte mit Ärzt:innen, Krankenhäusern, Krankenkassen und Behörden. Dabei tauchen schnell Fragen auf:

Welche Behandlungen bezahlt die Kasse?

Was tun, wenn eine Leistung abgelehnt wird?

Und wo bekomme ich Unterstützung, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle?

Die gute Nachricht: In Österreich hast du als Patient:in klare Rechte. Sie sollen sicherstellen, dass du gut informiert bist, mitreden kannst und die passende Behandlung erhältst.

Deine wichtigsten Rechte auf einen Blick

  • Recht auf Information: Du musst verständlich und vollständig über Diagnose, Behandlung und Alternativen aufgeklärt werden.
  • Recht auf Mitsprache: Du hast ein Mitspracherecht bei Therapieentscheidungen. Behandlung darf nur mit deinem Einverständnis erfolgen.
  • Recht auf Einsicht: Du kannst jederzeit deine Krankengeschichte und Befunde einsehen.
  • Recht auf Verschwiegenheit: Ärzt:innen und Pflegepersonal unterliegen der Schweigepflicht.
  • Recht auf Schmerzbehandlung: Niemand muss Schmerzen stillschweigend ertragen.
  • Recht auf Beschwerde: Bei Problemen kannst du dich an Patientenanwaltschaften oder Ombudsstellen wenden.

Häufige Fragen von CED-Patient:innen

  • Übernimmt die Krankenkasse alle Kosten meiner CED-Therapie?
    Grundsätzlich ja, aber manche Therapien oder Medikamente brauchen eine Bewilligung. Wird etwas abgelehnt, kannst du Berufung einlegen.
  • Wie beantrage ich eine Bewilligung?
    Deine Ärztin oder dein Arzt stellt den Antrag bei der Krankenkasse. Frage aktiv nach und lass dir den Status erklären.
  • Was tun, wenn die Kasse ablehnt?
    Du kannst Einspruch erheben. Unterstützung findest du bei Patientenanwaltschaften, Selbsthilfegruppen oder Sozialarbeiter:innen in Spitälern. Weitere Infos dazu findest du auch in der Broschüre „Ihr Recht als Patient:in“
  • Welche Rechte habe ich im Spital?
    Du hast Anspruch auf ausführliche Information zu deiner Diagnose („Wahrheit am Krankenbett“), eine angemessene Behandlung und respektvollen Umgang. Bei Problemen kannst du dich an die Ombudsstelle des Krankenhauses wenden.

Tipp: Hilfe annehmen

Du musst deine Rechte nicht alleine durchsetzen.

Diese Stellen unterstützen dich!

Wichtig: Du hast Rechte – und es lohnt sich, sie zu kennen. Mit Information und Unterstützung kannst du selbstbewusst für deine Gesundheit und deine Lebensqualität eintreten.

FOPI-Podcast: Patientenrechte – die Blackbox im Gesundheitswesen?

In einer Umfrage unter mehr als 200 Patientenorganisationen gaben die meisten an, ihre Rechte kaum zu kennen. Viele Betroffene verzichten deshalb auf Ansprüche – oft mit gravierenden Folgen.

In Episode 17 von Am Mikro|skop diskutiert Moderatorin Martina Rupp mit:

  • Dr. Iris Herscovici (Gründerin & Geschäftsführerin von selpers)
  • Dr. Gerald Bachinger (Patientenanwalt NÖ)