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Gesundes Ess- und Trinkverhalten

Gesunde und ausgewogene Ernährung – ob mit oder ohne CED – ist gut bekömmlich, abwechslungsreich und enthält alle wichtigen Nährstoffe, die der Körper braucht. Vor allem mit einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung stehen die Schonung und der Aufbau des Darmes im Vordergrund, und durch deine Ernährung kannst du hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Klar ist allerdings, dass deine individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen am wichtigsten sind.

Förderlich ist generell eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Doch was heißt das eigentlich? Um dir eine bessere Orientierung zu geben, haben wir die wichtigsten Tipps für gesunde Ernährung und gesundes Trinkverhalten hier für dich zusammengefasst.

Unsere TOP 5 für gesunde und ausgewogene Ernährung:

Tipp 1: Wenig gesättigte und tierische Fette (sind z.B. in Wurst und Fleisch, aber auch Käse, Butter oder Milchprodukten vorhanden), dafür auf die regelmäßige Zufuhr von ungesättigten Fetten (sind vor allem in hochwertigen Ölen – Leinöl, Olivenöl, etc., aber auch in Nüssen, Avocados oder bestimmten Fischsorten enthalten) achten.


Tipp 2: Wenig rotes und verarbeitets Fleisch (z.B. diverse Schinken- und Wurstprodukte) bzw. Fleisch am besten immer in Bio-Qualität.


Tipp 3: Viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte (hierbei handelt es sich um wertvolle Ballaststoffe). Vorteilhaft sind auch fermentierte Produkte wie z.B. Sauerkraut.


Tipp 4: Reduktion von künstlichen Süßstoffen, Emulgatoren und nicht pasteurisierten Milchprodukten (Rohmilchprodukte wie Blauschimmelkäse oder dergleichen).


Tipp 5: Die „Mediterrane Ernährung“ scheint sich bei einer CED günstig auf den Körper und das Wohlbefinden auszuwirken. Hier stehen vor allem Lebensmittel wie Gemüse, Salat, frisches Obst, Nüsse, dazu wenig Fleisch, viel Fisch und Meeresfrüchte, gesunde Gewürze sowie kalt gepresstes Olivenöl auf dem Ernährungsplan.


Ratschläge für eure gesunde und ausgewogene Ernährung:

# Heiß, scharf und fettig?

Versuche auf zu saure, zu scharfe, zu heiße, zu kalte oder zu fettige Lebensmittel zu verzichten. Besonders gut eignet sich eine schonende Zubereitung (gedämpft, gekocht, leicht angebraten) der Gerichte, mit schmackhaften Kräutern verfeinert. Verzichte auf größere Mengen frittierter und fettreicher Mahlzeiten sowie fettige Wurst- und Fleischsorten. Diese belasten deinen Darm zusätzlich. Außerdem bleiben bei leicht angebratenen, gedämpften oder gedünsteten Lebensmittel auch ausreichend Vitamine und Nährstoffe der Nahrung enthalten.

# Lieber gekocht als roh!

Versuche übermäßigen Konsum von Rohkost (sprich rohes Obst oder Gemüse) zu vermeiden, um deinen Darm zusätzlich zu schonen. Obst kann man auch hervorragend warm zubereiten – diverse Kompotte oder beispielsweise Bratäpfel sind gut verdaulich und dazu noch köstlich. Auch Salate mit gekochtem oder schonend gegrilltem Gemüse eignen sich als hervorragende Alternative zu ständigen Rohkost-Salaten.

# Getreide und Erdäpfel eignen sich gut!

Reis, Nudeln, Dinkel oder Grieß werden meist gut vertragen. Aber auch gekochte Erdäpfel, Folienkartoffel oder Knödel sind meist gut verträglich. Auch Süßkartoffel werden meist gut vertragen. In Form von Püree oder im Ofen gebraten, bieten sie eine köstliche Alternative zu herkömmlichen Kartoffel.

# Süßes und Schokolade in Maßen!

Keinesfalls muss man gänzlich auf die süßen Leckereien verzichten, jedoch gilt ein ganz klarer Grundsatz: kleine Mengen, dafür genussvoll essen! Vermeide vor allem große Mengen an fettreichen und hochverarbeiteten Süßwaren, wie z. B. Nougat, Marzipan, aber auch Süßwaren mit Zuckeraustauschstoffen (Süßungsmittel). Gesunde Leckereien kann man auch ganz leicht selbst zubereiten: eine saftige Mischung aus z.B. feinen Haferflocken, Chiasamen, Sesam, Datteln, Kokosflocken, getrockneten Früchten, Nüssen und dunklem Kakao, ergeben energiespendende und ballaststoffreiche Snacks für zwischendurch. Alle Zutaten hierzu nach Belieben vermengen (Nüsse z.B. in Form von Nuss-Mus) und köstliche „Energy-Balls“ daraus formen. Gekühlt sind diese einige Zeit haltbar und können somit auf Vorrat zubereitet werden.

# Wenn Schokolade, dann die Gute!

Gerade der Verzicht auf Schokolade fällt vielen von uns schwer. Glücklicherweise gibt es heutzutage schon ausreichend gesunde Alternativen. Die Qualität ist jedoch ein entscheidender Faktor. Der Konsum von Bio-Schokolade mit hohem Kakaoanteil m(über 70 Prozent) und ohne Zucker wirkt sich nachweislich entzündungshemmend auf unseren Körper aus! Die oben genannten „Energy-Balls“ sind übrigens eine köstliche und gesunde Alternative zu herkömmlicher Schokolade.

# Nimm dir Zeit!

Genieße dein Essen langsam und in Ruhe und denke an das Sprichwort: „Gut gekaut ist halb verdaut!“. So unterstützt du deine Verdauung und somit auch deinen Darm schon im Mund. Langsames Essen und gutes Kauen sind außerdem ein gutes Mittel gegen Blähungen, denn schnelles und gestresstes Essen zwischendurch fördert Blähungen eher.

# Gönne deinem Darm eine Pause!

Achte darauf, dass du nicht ständig Nahrung zu dir nimmst und dein Darm somit den ganzen Tag lang verdauen muss. Lass einige Stunden Zeit vergehen zwischen den Mahlzeiten und gönne deinem Darm vor allem in der Nacht eine Ruhepause. Versuche auch die letzte Mahlzeit am Tag zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen zu dir zu nehmen. Du wirst sehen, so schläft es sich gleich viel besser 🙂

# Trinke ausreichend!

Mindestens eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit täglich sollte ein gesunder Erwachsener zu sich nehmen. Durch eine CED kann sich der Bedarf jedoch phasenweise deutlich steigern, u. a. durch anhaltende Durchfälle.

# Die Wahl der Getränke ist wichtig!

Der ständige Konsum von zucker- oder kohlensäurehaltigen Getränken (diese fördern übrigens auch Blähungen) ist nicht empfehlenswert. Ärzte raten daher vor allem zu stillem Wasser bzw. stillem Mineralwasser (gerne auch mit Gurkenscheiben, Limette, Zitrone, Beeren oder Kräutern verfeinern) und milden Tees sowie säurearmen Gemüsesäften.

# Alkoholverbot bei CED?

Ein generelles Alkoholverbot, vor allem in Remissionsphasen, besteht bei einer CED nicht, es sei denn, der Beipackzettel deiner einzunehmenden Medikamente empfiehlt den generellen Verzicht ausdrücklich! Du solltest Alkohol jedoch nur gelegentlich und in geringen Mengen konsumieren. Während einer Schubphase solltest du gänzlich auf Alkohol verzichten.

# Werde Nichtraucher!

Rauchen schadet generell der Gesundheit. Wenn du nun zusätzlich an einer CED leidest, solltest du auf jeden Fall auf das Rauchen verzichten, da Nikotin einen negativen Einfluss auf deinen Krankheitsverlauf haben kann.

# Bewegung tut gut!

Denn Sport hat nachweislich positive Effekte auf deinen Körper und den Verlauf deiner CED. Stress wird abgebaut, was sich wiederum positiv auf deinen Darm auswirkt. Vor allem bei Verstopfung hilft dir jeder Schritt, denn dann kommt auch dein Darm in Bewegung. Außerdem sorgt Sport dank der Endorphinausschüttung für hormonelle Ausgeglichenheit in deinem Körper und das ist wichtig für deinen Heilungsprozess. Durch die regelmäßige sportliche Betätigung wird Muskelmasse aufgebaut, diese bietet dir wiederum Schutz in Erkrankungsphasen und kann als Energiespeicher dienen.

Tipps für gesunde Ernährung und Trinkverhalten.

Ein Ernährungstagebuch kann ein wichtiger Begleiter für das optimale Ess- und Trinkverhalten sein!

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Gesunde und ausgewogene Ernährung – ob mit oder ohne CED – ist gut bekömmlich, abwechslungsreich und enthält alle wichtigen Nährstoffe, die der Körper braucht.

WICHTIG: Solltest du gewisse Lebensmittel aufgrund deiner Ernährungsform komplett ausschließen (z.B. bei veganer Ernährung), behalte dabei bitte gewisse Vitamine und Nährstoffe im Auge, um etwaige Mangelerscheinungen auszuschließen. Gemeinsam mit deinen Ärzten sollte der Fokus dabei auf Eisen, Vitamin B12, Vitamin D, Zink und andere Mikronährstoffe liegen.